»Große Wäsche und Badetag« hieß es zum Ringmauerfest im Historischen Museum
im Alten Rathaus in Kirberg.
Sonderausstellung an Christi Himmelfahrt, 13. Mai 2010
Im Rahmen der Sonderausstellung wurde viel Interessantes zum Thema Wäsche- und Körperpflege in früheren Zeiten
gezeigt – natürlich durften dabei die langen Unterhosen und andere pikante »Leibwäsche« nicht fehlen.
Eigentlich ist es noch gar nicht so lange her: Noch in den 1960er Jahren hatten die wenigsten Haushalte eine
Waschmaschine. Die Hausfrau musste die Wäsche im Waschkessel oder in einem großen Kochtopf auf dem Herd
einweichen, mit viel Kraft durchwalken, auswringen und die weiße Wäsche zum Bleichen in die Sonne legen. Hilfsmittel wie
handbetriebene Mangeln kamen auf und erleichterten ein wenig die schwere Arbeit. In manchen Gemeinden wurden
Gemeinschaftswaschanlagen eingerichtet, wo eine Wäscherin gegen eine Gebühr das Waschen, Mangeln und Bügeln
übernahm.
Erste elektrisch betriebene Waschmaschinen kamen ab den 1950er Jahren in den privaten Haushalten auf, zunächst in den
Städten. Anfangs waren sie noch aus Holz gefertigt und ähnelten einem halbierten, großen Fass mit Rührflügeln im Inneren,
die die Wäsche mechanisch durchwalkten. Bald kamen auch die ersten Waschmaschinen aus Metall auf den Markt. Ganz
klar, dass man damals mehr als heute auf seine Kleidung achten musste und auch die »Leibwäsche« nicht täglich wechseln
konnte – für heutige Generationen inzwischen unvorstellbar, für unsere Großeltern dagegen war dies noch
selbstverständlich.
Um einen kleinen Einblick in diese schwere Hausfrauenarbeit zu bekommen, führten die Waschfrauen der Kirberger
Feuerwehr am Ringmauerfest vor, wie das Waschen früher gehandhabt wurde. Zum Bleichen auf dem eigens dafür vor dem
Alten Rathaus ausgelegten Rollrasen fehlte nur leider die Sonne. Dafür flatterten Nachthemden, Unterhosen und Mieder
nachher zum Trocknen lustig auf der Leine.
Die Ausstellung war auch an den Sonntagen am 6. Juni, 4. Juli und 8. August 2010 zu sehen.
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